Die Gründungsgeschichte Weißbachs ist eng mit der Salinengeschichte Bad Reichenhalls verbunden. Bereits seit dem 13. Jahrhundert nutzten Salzsäumer, mit ihren Pferden und Fuhrwerken, den von der dortigen Saline ausgehenden Säumerweg, der vorbei am Listsee über den Jochberg, durch das Weißbachtal und den Nachbarort Inzell Richtung Inntal und München führte. Im 13. Jahrhundert erfolgte Zug um Zug die Besiedlung der Ortschaften Jochberg, Weißbach und Höllenbach. Im Jahr 1618 vollendeten grandiose Baumeister die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein die wiederum durch den Weißbacher Talkessel geführt wurde. 1833 erfolgte der Zusammenschluss der drei Ortseile zu einem Gemeindebezirk „Weißbach an der Alpenstraße“. Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurde die eigenständige Gemeinde am 1. Mai 1978 nach Schneizlreuth eingemeindet. Vor dem Bau eines eigenen Schulhauses in Weißbach (1894/95) mussten die Kinder zu Fuß nach Inzell in die Schule gehen. Da in der St. Annakapelle (erbaut 1683) in der Ortmitte bis dahin auch keine regelmäßigen Gottesdienste stattfanden, gehörte auch der Besuch der Sonn- und Feiertagsgottesdienste in der St. Michaelkirche in Inzell für alle Ortseinwohner zum Alltag. Aus dieser Tradition heraus war es für die Weißbacher selbstverständlich, sich bei Festlichkeiten den Inzeller Vereinen anzuschließen.
Gründung eines eigenen Trachtenvereins im Jahr 1924
Erst am 13. Juli 1924 entschlossen sich 23 Männer und 2 Frauen einen eigenen Gebirgstrachtenerhaltungsverein „D`Weikertstoana“ zu gründen, benannt nach
dem Bergrücken im Süden des Ortes. Am 7.1.1925 wählten 34 Vereinsmitglieder Josef Spängler zum ersten und Josef Standl zum zweiten Vorstand. Erst nachdem der Inzeller Verein „D`Falkastoana“ zugestimmt hatte war es möglich, den jungen Verein am 2. August 1925 auch in den Trachten-Gauverband I. aufzunehmen. Vor dieser Zustimmung hatten sich in der Gau-Delegiertenversammlung in Bad Endorf noch 150 Vereine gegen und nur 13 für eine Mitgliedschaft ausgesprochen. Werner Bauregger