Gebirgstrachten – Erhaltungsverein "D`Weikertstoana" e.V.

Männer- und Buamtracht

Historie

Für die Männer und Buam wählte die Vorstandschaft erst eine Trachtenjacke aus hellgrauem Lodenstoff, auch „Liachtgrae“ genannt, mit zwei Reihen Hirschhornknöpfen, Taschen mit Klappen links und rechts, zwei passpolierten Brusttaschen, grünem Eichenlaub an den Kragenrevers und an den Ärmelenden. Darunter trugen die Männer weiße Hemden und um den Hals ein etwa 30cm langes gefaltetes Seidentuch auf dem eine Brosche befestigt war. Ende der 40er, Anfang der 50er Jahren änderte sich die Machart der „Liachtgra`n“ entscheidend. Sie wird seither nur mehr mit einer Knopfreihe geschneidert. Die Taschen sind ohne Klappen, grün eingefasst, das Eichenlaub an den Ärmelenden fehlt, und die Machart ist wesentlich kürzer als die alte Form. Die Herbstversammlung 1986 stimmte einer geforderten Rückänderung in die ursprüngliche, zumindest aber in die zweireihige Ausführung nicht zu, da schon zu viele „neue“ Jacken in Gebrauch sind.

Festtagstracht

Zu der „Liachtgra`n“ trugen die Männer dunkle, lange Stoffhosen, deren Farbe aber sehr unterschiedlich ausfiel. Neben diesen gehörte, zumindest im Sommer, die grün ausgestickte, kurze Lederhose zur Feiertagsausstattung . In den 60er Jahren verdrängte die lederne Bundhose immer mehr diese Stoffhose, die nun bei feierlichen Anlässen, Beerdigungen oder allgemein im Winter an deren Stelle trat. 1987 beschloss der Vereinsausschuss als Festtagstracht die „Liachtgrae“, kombiniert mit einer schwarzen Lodenhose, einem grünem Stofflaibl und einem Binder aus blau geblümten Schürzlstoff oder in schwarz bei Beerdigungen, wieder offizielle einzuführen. Den Kragen des weißen Trachtenhemdes hält eine Brosche zusammen.

Hut

Als Kopfbedeckung gehörte der „Rundscheibling“, ein breitkrempiger, dunkelgrüner Samthut, geschmückt mit einem Gamsbart, zum Trachteng`wand in Weißbach. Noch vor dem Krieg kauften sich einige Mitglieder Hüte in Bad Tölz. Er ähnelte dem heute getragenen „Aschauer“, hatte aber eine breitere Krempe. Dieser Hut wird heute meist nur noch von älteren Mitgliedern getragen. Wie die Trachtenjoppe, änderte sich die Huttracht Anfang der 60er Jahre noch einmal. Auf „Bitten“ der Aktiven Buam hielt der schneidiger gehaltene „Aschauer“ Einzug der bis heute als Vereinshut gilt. Nach wie vor wird aber der Gamsbart als Hutschmuck getragen.

Strümpfe – Loifein 

Zur kurzen Lederhose trugen die Männer und Buam vor dem Krieg ausschließlich naturweiße, grün ausgestickte „Loifein“ ( kurze Wadelstrümpfe ) und kurze Socken. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind auf alten Bildern hauptsächlich weiße Kniestrümpfe zu sehen. Der Weißbacher Strumpf , wie er heute getragen wird, tauchte erst 1953 auf und erst um 1960 war der Strumpf bei allen Vereinsmitgliedern einheitlich. Seit 2012 gehört zur kurzer Lederhose bei den Männern auch ein grünes Laibl dazu. Natürlich tragen die Männer bei Festlichkeiten weiße Trachtenhemden und eine Brosche unterhalb des Hemdkragens.

 Hosenträger

Die ersten einheitlichen Hosenträger fanden erst in den 1950er Jahren Einzug in die Tracht. Auf dem Schild war das bayerische Wappen auf schwarzen Grund oder auf braunem Leder die Inschrift „Mia Weikertstoana“ angebracht. 1959 beschloss die Vorstandschaft einheitliche Vereinshosenträger bei der Fa. Pöllmann in München anfertigen zu lassen. Die Lederträger verband ein Pappschild, mit grünem Stoff unterlegt und folgendem bunt gestickten Motiv: in der Mitte das bayerische Rautenwappen, links und rechts davon zwei Edelweiß und über der Stickerei die Aufschrift „D` Weikertstoana“. Dieser wurde im Jahr 1967 von dem heutigen Träger abgelöst. Die Träger und das Schild sind jetzt aus schwarzem Leder gefertigt, das grün-weiß hinterfüttert ist. Mit Pfaufederkielen eingestickt und links und rechts verziert mit zwei Edelweiß steht auf dem Schild : “ D` Weikertstoana, Weißbach“. Neben dem Hosenträger gehört seit Gründerzeit der lederne Ranzen, kunstvoll ausgestickt mit verschiedenen Sinnsprüchen oder Ornamenten, zur Vereinstracht der Weikertstoana, wird aber in erster Linie von den Aktiven, zusammen mit der kurze Lederhose getragen.

 Schuhe

Als Schuhwerk mussten anfangs die „Gnogld`n“, ein Lederschuh mit sogenannten „Eisen-Trichona“ in der Sohle, herhalten. Zum Tanzen waren diese schweren Schuhe nicht geeignet, so dass bald ein knöchelhoher Lederschuh die Zehen vor mancher Attacke der Mittänzer oder – tänzerinnen schützte. Erst nach dem Krieg setzte sich der Haferlschuh durch, der bedeutend angenehmer zu tragen ist. Er wird an der Aussenseite über einer Dehnfalte gebunden. Werner Bauregger